Kapitel Die goldene Stadt GoldenTor-Geschichte von Isabelle Dreher

Die goldene Stadt – In einer Zeit wie diese

Nachdem Toni die Zeit ganz verloren hatte, nahm sie lichtdurchflutete Engel zu beiden Seiten des Weges und an den Seiten zum Eingangstor wahr. Darüber war eine goldene Tafel angebracht und auf der stand ‚Jeru Schalim‘, was so viel hieß wie ‚Gründung des Gottes Schalim‘. Das erinnerte sehr an den Gruß ‚Schalom‘, was ‚Unversehrtheit und Heil‘ bedeutete, aber auch ‚Gesundheit, Sicherheit, Frieden und Ruhe‘. Toni nahm das alles irgendwo wahr, auch wenn sie der hebräischen Sprache nicht mächtig war. Hier nur trafen sich irgendwie Jeschuas und ihr Blick. Er musste nicht einmal etwas sagen, Toni konnte es einfach in seinen Augen lesen.

„Ja, ich möchte mit dir hier sein und hier mit dir leben und jetzt mit dir in diese Stadt des Friedens hinein gehen“, sagte sie, doch irgendwie fühlte Toni keine Worte aus ihrem Mund, sondern eher aus ihrem Herzen fließen.

Und auch Jeschua schien seine Lippen nicht zu bewegen, eher schwappte eine Freude aus seinem Herzen in Tonis Herz, dass diese wie beflügelt schon vorlaufen wollte. Doch jemand an der Pforte fing sie ab. Mit ernstem Gesichtsausdruck fragte der Mann: „Kann ich dein Ticket sehen?“

Daraufhin sprang Toni doch der Mund auf. Irritiert drehte sie sich zu Jeschua um, der leichtfüßig hinter ihr die Treppen hinaufsprang. Der Pförtner hielt jäh in seiner Bewegung inne, als Jeschua auch schon hinzutrat und den Mann bat, ihm das Buch zu zeigen. Das Buch des Lebens, konnte Toni den Schriftzug darauf lesen.

„Sie steht drin“, nickte Jeschua dem Mann zu, „Aliya Toni Guard Chaim“, ergänzte er.

Sofort begann der Mann in dem Namensverzeichnis zu suchen, was Toni an Geschichten aus Deutschland erinnerte, wo jüdische Menschen auch auf Listen gestanden hatten. Aber das waren Listen zum Tode gewesen, hatte sie im Geschichtsunterricht gelernt.

„Was bedeutet mein Name?“, fragte Toni leise.

„Aliya bedeutet ‚Die Erhabene‘ und meint gleichzeitig die Einwanderung nach Jerusalem. Und ‚Chaim‘ ist ebenfalls hebräisch und bedeutet ‚Leben‘“, erläuterte Jeschua.

Toni musste lachen. Hier war sie auch eine Einwanderin, wie so viele auf der Erde, die nicht willkommen waren. Dazu war sie noch Jüdin. Das konnte ja heiter werden.

Als der Pförtner nickte, durchquerte Toni eine Form von Schranke, wie es sie auf Flughäfen gab. Wieder trat jemand auf sie zu, diesmal war es eine Frau.

„Was kontrolliert sie?“, blickte sich Toni fragend nach Jeschua um, der diese Prozedur wohl schon kannte, denn er wechselte ein paar freundliche Worte mit der Frau, sodass diese lachen musste, während sie genau beobachtete, wie Toni die Schranke durchschritt.

„Nichts“, sagte die Frau und ließ Toni in den hellen Innenraum treten, wo Jeschua sie bei der Hand nahm und durch die Halle geleitete.

„Was meinte sie mit nichts?“, fragte Toni.

„Manche kommen hierhin, haben aber noch tief versteckt in sich eine, ich sage jetzt mal Waffe“, lächelte Jeschua und sah auf Toni, der ganz anders wurde.

„Warum nimmt jemand eine Waffe mit hier hin?“, fragte sie.

„Versteckte Waffe“, schmunzelte Jeschua.

„Aber die siehst du doch auch“, runzelte Toni die Stirn.

„Ja, aber ich begleite auch nicht alle persönlich hierhin“, gab er Toni zu bedenken, was diese richtig zum Nachdenken brachte.

Plötzlich fühlte Toni, wie wieder Tränen aus ihrem Inneren herauszufließen drohten.

„Warum begleitest du denn nicht alle persönlich hierhin?“, fragte sie und spürte etwas in sich, was sich im Gegensatz zu früheren Augenblicken, in denen Tränen geflossen waren, nicht mehr so schwer anfühlte.

Jeschua hielt in seinem Schritt inne, kniete sich wieder vor Toni und griff nach einer ihrer Hände.

„Toni Aliya Chaim“, begann er sanft, „wir haben dir noch nicht erzählt, dass du jüdische Vorfahren hast.“

Toni begann unregelmäßig zu atmen.

„Und?“, entgegnete sie.

„Juden wurden und Juden werden überall auf der Welt immer wieder verfolgt“, antwortete Jeschua.

Toni traute sich nicht, das Wort ‚töten‘ in den Mund zu nehmen, schließlich wollte sie keinen Alarm wegen einer unerlaubten oder unsichtbar mitgeführten Waffe auslösen.

„Was ist so schlimm an Juden?“, fragte sie und blickte Jeschua aufmerksam an.

„Ich bin Jude“, nickte er und stand auf.

Toni musste unwillkürlich lachen.

„Ja und?“, fragte sie und konnte ein Glucksen kaum unterdrücken.

„Juden sind Gottes erwähltes Volk und ich bin Gottes Sohn“, entgegnete er lapidar, was Toni auf ihre Fußspitzen steigen ließ, während sie lachend rief: „Judensohn, komm her.“

„Toni Aliya“, sagte Jeschua ein wenig ernster als zuvor, „Gott ist Gott. Ich bin sein Sohn. Ruach ist Geist. Das jüdische Volk, also Gottes auserwähltes Volk, hat Gott oft nicht geglaubt oder vertraut, was meinen Vater irgendwann durchaus wütend gemacht hat.“

„Das glaube ich gern“, lächelte Toni, die merkte, dass sie das hier nicht nur nicht verstand, sondern dass dies hier etwas war, was sie in noch tiefere Schichten des Nichtverstehens führte.

Jeschua, der merkte, dass Toni verstehen wollte, es aber nicht konnte, trat auf sie zu und nahm sie wieder bei ihren Händen.

„Toni Aliya, das alles ist ein wenig kompliziert. Das jüdische Volk wollte keinen Gott oder Vater im Himmel, sondern einen König auf Erden. Den bekamen sie, aber diese Könige waren auch nur Menschen, und die vertaten sich ebenfalls das ein oder andere Mal.“

Wie benommen nickte Toni angesichts von Jeschuas plötzlichem Ernst.

„Aber sie wussten auch, dass Gott den Juden einen König schenken würde, der das Volk erlösen sollte, denn das hatten die Propheten, also Menschen, die im Geist sehen konnten, vorausgesagt“, erläuterte Jeschua.

Inzwischen war Toni so verdattert, dass sie offen zugab: „Okay, ich verstehe gar nichts mehr.“

„Der vorausgesagte König war ich, nur hatten sich die jüdischen Menschen ihren König anders vorgestellt als ausgerechnet mich“, lächelte er.

„Ach du meine Güte“, flüsterte Toni, „was hast du denn gemacht?“

„Ich habe Dinge gesagt und getan, die ihnen nicht gefielen und von was sie fanden, ich sei nicht befugt dazu“, antwortete er.

Toni sperrte ihre Augen weit auf. Plötzlich musste sie an ihren Vater auf Erden denken. Der hatte sich seine Mutter wohl auch anders vorgestellt. Bei diesen Gedanken, die Jeschua sehen konnte, musste er lachen.

„Ich habe sie befreit und ich habe sie gesunden lassen“, sagte er heiter und ließ Tonis Hände wieder los.

„Also wie bei mir“, lachte Toni und griff ihrerseits nach seinen Händen.

Plötzlich sah sie Löcher darin, sodass sie einen Schritt zurücktaumelte.

„Ist dir nie aufgefallen?“, lächelte er.

„Oh mein Gott“, entfuhr es Toni plötzlich, „ich verstehe gar nichts mehr“, flüsterte sie und blickte Jeschua mit großen Augen an.

„Ich verstehe“, lachte Jeschua laut auf, nahm sie auf den Arm und nickte ihr zu: „Ich erklär es dir noch. Aber jetzt würde ich dir gerne deinen Klavierlehrer vorstellen“, sagte er, woraufhin er sie wieder herunterließ.

„Ist gut“, murmelte Toni, die nicht mehr wusste, wie sich das anfühlte, dies gut oder nicht gut.

Irgendwie war ihr im Augenblick ihr Vermögen, über irgendwen zu richten oder irgendetwas zu beurteilen, abhandengekommen.

„Komm“, sagte Jeschua und streckte gut gelaunt eine Hand nach Toni aus, „komm meine Königstochter, denn es warten gute Momente auf dich.“

Toni musste unwillkürlich lächeln und legte vertrauensvoll ihre Hand in die seine, was sich plötzlich anders anfühlte als all die Male zuvor, die sie seine Hände und Nähe gespürt hatte.

Ein wenig atemlos folgte Toni ihm durch die große Halle hindurch nach hinten zu einer Tür, die zu einem Garten führte. Irgendwie war sie glücklich hier, aber anders glücklich als jemals zuvor. Auch der Garten war anders als der Garten, durch den sie manchmal lief, wenn sie sich mit Gott Vater unterhielt. Dies hier war ein angelegter Garten mit geschnittenen Sträuchern und einem Springbrunnen in der Mitte. Leichtfüßig durchquerten sie die Landfläche, bis sie zu einem staubigen Pfad kamen, der zu einem herrschaftlichen Haus führte.

„Komm“, wiederholte Jeschua strahlend, der merkte, dass Toni zögerte.

„Was steht da über der Tür?“, fragte Toni mit großen Augen.

„Dies ist der Ort für den Herrn“, übersetzte Jeschua.

„Hebräisch?“, fragte Toni und Jeschua nickte.

„Das ist die Privatschule, in die wir dich gerne schicken möchten, erinnerst du dich?“, lächelte Jeschua und nickte Toni.

Immer noch zögernd folgte Toni Jeschua, der bereits die Türglocke betätigte. Kurz darauf trat ein junger Mann in den Türrahmen, der vielleicht zehn Jahre älter als Toni war.

„Hey, Raphael“, begrüßte Jeschua ihn, woraufhin sich die beiden kurz umarmten.

„Das ist Toni“, nickte Jeschua ihr zu und wartete, bis sie ebenfalls vor Raphael stand, der ihr lächelnd seine Hand hinstreckte.

„Hey, ich hab‘ schon viel von dir gehört“, grinste er. „Nur Gutes“, fügte er an, was Toni in ein weiteres Taumeln an diesem Tag stürzte.

Fragend blickte Toni Jeschua an.

„Er ist der Sohn von Ephania“, erläuterte Jeschua.

„Du spielst Klavier?“, fragte sie und streckte ihm höflich ihre Hand entgegen.

„Ja“, nickte er, „freut mich dich kennenzulernen“, fuhr er fort, was Toni irgendwie beflügelte. „Tretet doch ein“, machte Raphael eine einladende Bewegung, der Jeschua und Toni folgten. „Darf ich dir meine Schwester vorstellen?“, fragte Raphael, nachdem sich Toni in dem großen Vorraum umgesehen hatte.

Überall hingen Bilder von SchülerInnen, die etwas auf einem Instrument vorspielten oder bei einer Aufführung aufgenommen worden waren.

„Möchtest du?“, fragte Jeschua und berührte Toni sanft an der Schulter, wie um ihr zu sagen, du bist nicht allein. Es geschieht nichts, was du nicht möchtest.

Und schon schwebte engelsgleich Raphaels Schwester Emmanuelle herein.

„Hallo“, lachte sie unbeschwert und umarmte erst einmal Jeschua, der ihr Komplimente machte und sich über das Wiedersehen sehr zu freuen schien.

„Das ist übrigens Toni“, stellte er sie vor.

„Hey“, machte Emmanuelle lässig und streckte Toni ebenfalls ihre Hand entgegen.

Angesichts ihrer Schönheit wurde Toni leicht verlegen, doch Jeschua nahm sie in den Arm, drückte sie fest und wandte sich an Raphael: „Sie würde gern Klavier lernen, stimmt’s?“, nickte er Toni aufmunternd zu, die schüchtern bejahte und sich wie zur Einschulung fühlte.

„Alles klar“, antwortete Raphael heiter, „wie wäre es, wir schauten uns gemeinsam mal den Konzertsaal an?“

Fragend blickte Jeschua auf Toni, die nickte und dann bereitwillig der engelsgleichen Emmanuelle hinterherlief.

Als Toni eintrat, konnte sie kaum ihre Augen offenhalten, denn alles hier strahlte in den schönsten und klarsten Farben. Und schon nahm Raphael an dem Flügel Platz und spielte ein paar Töne, was Toni sofort Tränen in die Augen schießen ließ. Diesmal fühlte es sich anders an als zuvor.

„Schön ist das“, flüsterte Toni und blickte auf Jeschua, der sie anlächelte.

„Möchtest du?“, fragte Raphael und rückte auf dem Klavierschemel ein Stück zur Seite.

Wieder sah Toni Jeschua fragend an, der ihr aufmunternd zunickte. Also trat Toni ein paar zaghafte Schritte auf Raphael und den Konzertflügel zu, blickte auf die Tasten und setzte sich nieder. Raphael nickte seinerseits, spielte ein paar Töne und wartete, bis Toni so weit war, ebenfalls die Tasten zu berühren. Mit jeder Taste, die Toni daraufhin drückte, war ihr, als rinne eine Träne eines besonderen Schmerzes an ihren Wangen herunter. Sie merkte, wie Raphael ihre Melodie aufnahm und sie dadurch geradezu zu ermuntern schien, alles herausfließen zu lassen, was da in ihr war. Dann schaute Toni Jeschua an, während sie einfach spielte und sang: „Ich war sehr stolz.“

Damit blickte sie auf die weißen und schwarzen Felder des Klaviers vor sich, getragen von der Melodie, die Raphael beharrlich weiterspielte.

„Dieser Stolz war eigentlich meine Verletzung und meine Verletzlichkeit“, sang Toni und spürte die Hitze, die die Tränen auf ihrer Haut hinterließen.

Kurz blickte sie auf Jeschua.

„Dabei schämte ich mich so unendlich, dass ich mich kaum fassen konnte“, sang sie frei heraus.

Im Augenwinkel nahm sie wahr, wie ihr Jeschua immer noch lächelnd zunickte.

„Stolz und Scham“, nahm Raphael auf und spielte eine Melodie, die Tonis Herzschlag in Wallung brachte.

Toni sah im Augenwinkel, wie Jeschua sie liebevoll betrachtete und mit seinem Blick zu sagen schien, hör nicht auf, mach einfach weiter, lass es alles raus, hier sind keine Waffen, und wenn ist es Musik, die das ausdrücken und vertonen kann, was so tief in dir liegt, dass du es gar nicht fassen oder begreifen, also danach greifen kannst. Lass es einfach alles raus, denn hier bist du jetzt und hier bist du geschützt und geliebt und getragen und gelobt dafür, dass du es tust. Uns zu glauben, was dazu führen wird, dass du endlich auch wieder dir selbst vertrauen kannst. Das, was dir in all den Wirren, um nicht zu sagen in all diesen Kriegswirren, abhandengekommen ist. Denn du wolltest das Gute, auch wenn du es nicht immer hinbekommen oder alles richtig gemacht hast. Aber hier bist du behütet und wohl geleitet durch die, die das auch schon durchhaben, die dich anleiten können, sofern du das möchtest. Denn hier bist du nicht mehr allein oder verlassen, sondern mit mir und mit all jenen, denen das auch so oder so ähnlich geschehen ist. Und schon begann Toni zu spielen, als hätte sie nie etwas anderes getan und griff Raphael die Töne auf, als verstehe er genau, worum es ihr ging und warum Toni hier war. Worum es überhaupt ging und wofür sie sich alle an diesem Ort immer wieder begegnen konnten: Um sich mit ihrem Schöpfer und im nächsten Schritt mit sich selbst zu versöhnen.

„Stolz und Scham“, sang Toni schließlich so laut, dass ein paar Engel hinzutraten und langsam anfingen, nichts anderes als „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“ zu singen, was in Toni ein solch erhabenes Gefühl hervorbrachte, dass sie in die Tasten geradezu haute, als würde diese Ebene ihrer Bestimmung, die Schönheit Gottes in sich selbst zum Ausdruck zu bringen, hier und jetzt übereinander gelegt werden. Wer das registrierte, waren Raphael und seine Schwester, denn im Angesicht von Tonis Leid, das die soeben äußerte und nach außen gab, begann Emmanuelle zu Raphaels und Tonis Melodie zu tanzen, was für Toni der pure Ausdruck von Leben und Lebenslust war, sodass sie sich Greg her wünschte, der zum Niederknien tanzte und Naomi, die so schön, erhaben und hoch sang.

Als es genug zu sein schien und Toni wie in sich versunken war, fragte Raphael: „Toni Aliya, warum bist du hier?“

Toni fiel nicht einmal auf, dass er sie mit ihrem Zweitnamen ansprach, den ihm niemand genannt hatte.

Behutsam schloss sie den Klavierdeckel, blickte in Jeschuas Augen und schaute daraufhin Raphael an.

„Meine Vorfahren waren Juden“, antwortete Toni stolz und überlegte, ob das jener Stolz war, der sie zuvor in unangenehme Situationen gebracht hatte.

Raphael erwiderte ihren Blick in Freundlichkeit und nickte.

„Und?“, fragte er, „komisches Gefühl?“

Toni blickte auf Jeschua, der immerhin auch Jude war und flüsterte: „Ein wenig schon, ja.“

„Das braucht Zeit“, atmete Raphael laut aus und erhob sich.

„Kommt“, sagte er, „meine Mutter hat für uns gekocht. Es ist nicht weit von hier, wo wir wohnen. Ihr seid eingeladen.“

Zögerlich stand Toni ebenfalls auf und griff behutsam nach Jeschuas Hand.

„Gern“, entgegnete dieser und folgte Raphael durch den Garten über einen schmalen Pfad hin zu einem weiteren Grundstück, auf dem ein großes, schönes Haus stand.

Sehr einladend, wie Toni fand.

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