Kapitel Liebe und Gleichgültigkeit Roman Sommerröte von Isabelle Dreher

Liebe und Gleichgültigkeit – Sommerröte

Samstagabend hatte Helena alle zu einem Festessen geladen, von dem sie sich auch versprach, dass Max auf die ein oder andere Weise mit dem Wachstum ihrer Familie fortan klarkommen, wenn nicht gar Frieden schließen würde. Im Garten war der Tisch reich gedeckt, dazu gab es Gegrilltes, was besonders ihre Kinder und auch der Hund Otto liebten. Als Fleisch und Würstchen so weit waren, bat Helena um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, dankte ihnen für ihre Geduld und Liebe für sie und sprach davon, dass nun etwas Neues beginnen würde, in ihrem Leben und damit auch in ihrem. Sie erzählte, wie sie Joa kennengelernt hatte, was alle immer wieder zum Lachen und Schmunzeln brachte, denn Helena konnte gut erzählen, anschaulich und packend. Und sie berichtete davon, wie sie diesen Jemand, der ihr zunächst in Träumen erschienen war, in ihr Leben und dann in ihr Herz gelassen hatte, woraufhin sie jedem der Anwesenden einen Satz schenkte, in welcher Weise jener in ihrem Herzen und Leben verankert war, was mehr einer Hochzeit glich denn einer Familienveranstaltung. Aber selbst Leila blieb ruhig und lauschte gebannt den Worten ihrer Mutter.

Immer wieder musterte Helena alle bei Tisch Sitzenden und wurde sich bewusst, wie reich sie war und in welcher Pracht, Fülle und Herrlichkeit sie alle schon lebten. Immer, wenn Helenas Blick auf ihre Jüngste fiel, dachte Helena daran, was Joa ihr erzählt hatte. Dass Kinder noch auf vollkommen natürliche Weise mit Gott und dieser unsichtbaren Welt verbunden waren. Joa zitierte diesbezüglich gerne einen Forscher namens Dr. Justin Barrett von der Oxford-Universität, der festgestellt hatte, dass Kinder selbstverständlich an Gott glaubten und wie selbstverständlich davon ausgingen, dass alles mit einem Ziel erschaffen worden war. Jeder Mensch wisse also, lautete Joas These, zumindest unbewusst, um die Existenz eines Gottes und versuche auf jeweils unterschiedliche Weise, den Kontakt mit diesem Höheren aufzunehmen oder wiederzufinden.

Als Helena geendet hatte, stand Max auf, erhob das Glas, sprach einen Toast und küsste sie auf den Mund. Allein aus diesem Grund schon wurde Helena schwindelig, denn selbst an dem Tag ihrer Hochzeit hatte ihr Herz bei dem Kuss ihres Mannes damals geschwiegen, was heute eindeutig anders aussah. Kurz geriet sie ins Wanken, was aber nicht an ihrer ehemaligen Lähmung und mangelnder Muskelkraft lag, sondern daran, dass ihr Herz seit jener Nacht vor zwei Tagen butterweich geworden zu sein schien. Wer danach das Wort ergriff, war ihr zehnjähriger Sohn Anton, der sich mit Gefühlsduselei schwerer als die Mädchen tat und direkt zur Sache kam.

„Also ich habe im Religionsunterricht gelernt, dass Gott ein zorniger Gott ist“, hob er an und fixierte Joa, der sich gerade ein fettes Stück Fleisch in den Mund geschoben hatte, als ihn alle mehr oder weniger unverhohlen anstarrten.

Nachdem Joa den Bissen rasch heruntergewürgt und mit Wein nachgespült hatte, blickte er Anton an und sagte: „Ja, Gott wird so dargestellt. Besonders das Alte Testament ist voll von Kämpfen und Metzeleien.“

Er hielt kurz inne und wurde sich bewusst, wie still es am Tisch geworden war.

„Gott kann sehr wohl zornig werden, und zwar über all das Böse, was sich Menschen gegenseitig antun. Und auch die Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit machen ihm zu schaffen. Aber Liebe und Zorn sind keine Gegensätze“, setzte Joa munter an, „sondern Liebe und Gleichgültigkeit sind es. Gott wäre lieblos, würde er auf Unrecht nicht mit Gefühlen wie Zorn reagieren. Wenn man aber den Zorn Gottes von seiner Liebe löst, erschafft man dieses grauenvolle Bild eines Gottes, der nur auf Strafe fixiert ist und damit die ganze Menschheit in Schach hält, also namentlich durch Jesus Christus.“

Anton blickte Joa seltsam befremdet an. Der Relilehrer hatte ihnen Schlimmeres erzählt.

„Dabei hat Gott durch Jesus eigentlich erst Gesicht gezeigt“, fuhr Joa fort, da alle weiterhin beharrlich schwiegen. „Also hoffentlich langweile ich euch jetzt nicht, aber es sagt Jesus ja nun einmal sehr eindeutig, was wir eigentlich alle schon mehrfach gehört haben: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Und wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen.“

Joas Blick fiel auf Joshua, der ihn nachdenklich betrachtete.

„Die Propheten des Alten Testaments hatten auch ein recht undeutliches Bild von Gott“, fuhr Joa fort und sah Joshua unverhohlen in die Augen, denn zu beiden heiligen Schriften, sowohl zur christlichen wie zur jüdischen, gehörten die Schriften des Alten Testamentes.

„Der Einzige, der da heraussticht, ist Jesaja, der hat Jesus sogar ziemlich treffend geschildert. Er zeichnete den Messias als jemanden, der von allen verachtet war und fürchterlich aussah. Und er sagte damals schon, also vor mehr als 2000 Jahren, dass jener unsere Leiden tragen würde, um unseretwillen.“

Mehr an Joshua als an die anderen gewandt fuhr Joa fort: „Die Propheten hatten vor Jesus nur einen Abglanz Gottes gesehen. Der Schreiber des Hebräerbriefes formuliert es etwa so: Nachdem Gott durch die Propheten auf vielerlei Weise gesprochen hatte, redete er am Ende dieser Tage zu uns durch seinen Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hatte. Jesus ist“, schloss Joa, „ein Abdruck von Gott und von seinem ganzen Wesen.“

Am Tisch war es vollkommen still. Niemand traute sich, Joshua anzusehen, denn bis auf Leila wussten alle aus dem Unterricht, dass Jesus ein Jude gewesen war, der von Juden der Gotteslästerung bezichtigt und dem damaligen römischen Gericht überantwortet worden war. Das Volk hatte entschieden, Jesus müsse sterben und den damals schlimmstmöglichen Tod eines Kriminellen erleiden: Tod am Kreuz. Seither standen sich Juden und Christen nicht gerade versöhnlich gegenüber, während sie alle gerade Joshua gegenübersaßen.

„Aber glauben denn nicht alle an einen einzigen Gott?“, fragte Sophie in die Stille.

Wieder blickten alle gespannt auf Joa.

„Also viele sagen, dass sie an Gott glauben. Aber bei den meisten Göttern muss der Mensch irgendwas tun oder opfern. Mein Gott ist der einzige meines Wissens, der alles für den Menschen getan hat. Eigentlich müssen wir durch Jesus Christus, durch das, was er am Kreuz erlitten hat, gar nix mehr tun. Irgendwie aber scheint das allen unglaublich schwerzufallen, das auch anzunehmen, dass sie einfach nur um Entschuldigung bitten und glauben müssen.“

Sophie, die sich nicht für die beste aller Schülerinnen hielt, stutzte kurz und fragte dann: „Aber das wäre doch dann bekloppt, ich meine, wenn ich alles geschenkt bekomme und nix tun dafür müsste und das nicht annehmen würde“, sagte sie und blickte in der Runde herum.

„Ja“, grinste Joa, „aber in einer nach Erfolg strebenden Gesellschaft, wo die Gebote lauten, sich selbst Freiheit zu verschaffen, sich selbst zu erlösen und selbst gottähnlich alles machen zu können, was man will, sich selbst also anbetet und das, was man meint, erschaffen und geschafft zu haben, da kommt das jetzt nicht so gut an.“

„Okay“, meldete sich Max zu Wort, „aber warum glauben dann nicht die Ärmsten der Armen an einen Christus, sondern wie in Asien zum Beispiel an eine Religion, die eher Liebe proklamiert als jetzt ausgerechnet Blut, ich meine, schön ist das ja nicht, so ein Opferkult mit Blut, wer auch immer da auf welcher Seite steht.“

„Was ist denn Leben?“, fragte Joa.

„Dass wir atmen?“, fragte Sophie.

„Ja, Gott hat uns mit seinem Heiligen Geist angehaucht und uns damit Leben eingehaucht, die er uns aus Staub gemacht hat“, nickte er aufmunternd in die Runde. „Was noch?“, fragte er.

Erstaunlicherweise war es Leila, die sich an dem doch eher intellektuellen Gespräch beteiligte.

„Unser Blut“, sagte sie. „Im Blut steckt unser Leben“, sagte sie frohgemut.

Joa blickte sie erstaunt an.

„Unsere Seele, meinst du?“, woraufhin Leila den Kopf schief legte, kurz überlegte und Joa erwartungsvoll anschaute.

„Blut transportiert unseren Atem, also den Sauerstoff und hält unseren gesamten Organismus am Laufen. Dazu brauchen wir noch Wasser, wovon Gott sagt, dass er die Quelle allen Lebens ist, also zu trinken gibt den Elenden. Kennt ihr das?“, fragte Joa erneut in die Runde. „In der Offenbarung, also dem letzten Buch der Bibel, wird dem Seher Johannes ein Strom von Wasser des Lebens gezeigt, der vom Thron Gottes und vom Lamm ausgeht, glänzend wie Kristall. Hier sagt Gott, dass rechts und links vom Strom der Baum des Lebens steht, also Jesus, der das ganze Jahr hindurch Frucht trägt und Blätter zur Heilung der Nationen bereithält, dass es keinen Fluch mehr geben wird und alle Gott sehen werden.“

Joa blickte in die stumme Runde.

„Was haben wir also?“, fragte Joa. „Wir haben den Heiligen Geist Gottes, mit dem er den Menschen, aus Staub gemacht, Leben einhaucht. Wir haben das Blut von Jesus, in dem Leben und Seele ist, und wir haben das Wasser, das aus Gott entspringt, denn er selbst ist die Quelle allen Lebens. Zusammengefasst haben wir also alle drei: den Atem in Form vom Heiligen Geist, das Wasser, also Gott selbst, und das Blut, also Jesus. Drei Bestandteile sozusagen, ohne die wir nicht leben können. Im Blut aber ist unsere Seele, wie du schon gesagt hast, Leila. Und die kann nur Jesus Christus frei machen. Mit seinem Blut. Alles andere ist wirkungslos.“

Das Schweigen am Tisch schien eine Ewigkeit anzudauern. Selbst Leila hatte nichts mehr hinzuzufügen.

Als sie sich alle langsam gefangen hatten, machte Helena reinen Tisch.

„Max, Kinder, Joshua“, begann sie, „meine Familie hat im Zweiten Weltkrieg, also im Nazireich und bei der Judenverfolgung, nicht die beste Figur gemacht. Ich habe mich bei dir, Joshua, und stellvertretend bei deiner Familie in aller Form dafür entschuldigt, was ich hier einfach nochmal wiederholen möchte.  Es tut mir leid, es ist unverzeihlich und ich hoffe, das alles wird sich niemals jemals wieder wiederholen. Zumindest nicht in Deutschland“, schluckte sie.

Danach holte sie kurz Luft.

„Kinder, wie ihr wisst, hat uns mein Großvater ein enormes Vermögen vererbt. Millionen. Das wurde auf den Schultern von Zwangsarbeitern im Nazireich erwirtschaftet, und genau davon leben wir jetzt“, erklärte sie laut und deutlich.

Ihre Kinder blickten sie ähnlich entsetzt an wie damals, nachdem Nedjo sie zusammengeschlagen hatte.

„Ich kann das alles nicht wiedergutmachen und ich wüsste auch nicht, wie ich damals reagiert hätte“, fuhr Helena fort, „aber, und das solltet ihr auch über euren Urgroßvater wissen, er hat seine Schwägerin an die Nazis verraten, also die Frau seines eigenen Bruders, die Jüdin war, womit er diese ganze Familie ins Verderben gestürzt hat. Sie flohen und wurden noch auf der Flucht von korrupten Schleusern hingerichtet.“

Helena sprach jetzt so schnell, dass selbst ihre Jüngste keine Gelegenheit haben würde, Fragen zu stellen oder zu intervenieren.

„Das ist so schlimm, dass ich nur hoffen kann, so was möge niemandem von uns jemals widerfahren. Joshuas Großmutter Sara, die Tochter meines Uronkels, hat überlebt, als Einzige von ihnen. Und natürlich kam sie zeitlebens nicht mit ihrem Schicksal klar. Joshua ist gekommen, um uns alle kennenzulernen, und ich hoffe, wir schaffen das, uns wieder wie eine Familie zu betrachten, innerhalb derer es niemals hoffentlich wieder zu so etwas Grausamen wie dem Ausliefern an den Tod kommen wird.“

Helena hatte so lange gesprochen, dass sie diesmal gezwungen war, Luft zu holen.

„Joa hat mir geholfen, mir und meiner Familie zu vergeben, was nicht einfach war“, lachte sie ihr typisches Helena- Lachen. „Ich hoffe inständig“, ergänzte sie, „dass niemand von euch jemals in seinem Herzen um drei Millionen Euro trauern wird, die ich in eine Stiftung investieren werde, die Sklaven, namentlich Kinder, aus ihrer Situation herausholt.“

Damit blickte sie jeden Einzelnen an. Über ihre Blicke hätte sie Bücher schreiben können. In jedem lief eine Geschichte ab, nach der sie vielleicht eines Tages fragen würde. In diesem Augenblick schien ihr nur wichtig, das hier irgendwie durchzubekommen.

„Joa wird die Stiftung leiten, und zwar nach den Gesetzen seines Gottes, den er euch gerade vorgestellt hat. Ihr müsst nicht an ihn glauben oder daran, an was ich glaube. Es ist auch einzig mein Geld, also auch nicht deines, Max, denn ich habe es ja in unsere Ehe eingebracht, und wie du weißt, war unsere Familie sehr gut in Knebelverträgen, die du, mein Lieber, Gott möge es mir nachsehen, auch unterschreiben musstest. Ob du mich nach all diesem hier weiterhin liebst oder nicht“, wandte sie sich kurz an Max, war aber so in ihrem Redefluss, dass sie auf nichts von außen reagiert hätte, egal wer oder was es gewesen wäre, sie zog das jetzt durch, wie sie es in ihren endlosen Fechtkämpfen gelernt hatte, „ich werde das hier tun, auch wenn ihr mich für verrückt erklärt oder nichts mehr mit mir zu tun haben wollt.“

Danach holte Helena richtig Luft und trank erst mal einen kräftigen Schluck, was zeigte, wie angespannt sie innerlich gewesen war, denn ihre Finger zitterten so sehr, dass sie kaum das Glas an den Mund bekam.

Die Erste, die ihren Mund aufbekam, war Leila. Offenkundig hatte sie die Schnelligkeit von Helena geerbt.

„Mama“, sagte sie und lächelte ihre Mutter an, „von mir kannst du so viel Geld haben, wie du möchtest. Befrei sie Mama, und mach es schnell.“

Helena blickte ihr Kind an und zerfloss vor Liebe. Im Innersten entschuldigte sie sich bei Leila dafür, dass sie oft so wütend auf ausgerechnet dieses Kind gewesen war, das nie stillhielt. Vielleicht, weil sie ihr so ähnlich war. Max richtete sich zu voller Größe auf, streckte ihr die Hand entgegen, bis Helena aufgestanden war, zog sie an sich und flüsterte in ihr Haar: „Ich werde dich immer lieben. Du bist die Frau, in die ich mich damals verliebt habe. Die Frau, die siegt. Die immer siegt, egal was ihr geschehen ist oder wer ihr Gegenüber ist.“

Nachdem es ihm sein Vater vorgemacht hatte, stand Anton auf, umarmte beide und sagte: „Ihr seid die besten Eltern, die man nur haben kann.“

Sophie, die von allen Kindern dasjenige war, das am meisten in sich ruhte und auf eine unaussprechliche Weise mit sich selbst versöhnt war, gab nur kurz bekannt: „Meinen Segen habt ihr auch.“

Langsam stand Joshua auf.

„Helena“, begann er, „auch wenn meine Familie jahrelang gelitten hat, und an nichts anderes denken konnte als daran, was uns angetan wurde, freue ich mich dennoch, Teil deiner Familie geworden zu sein. Ich wünsche dir alles Glück, allen Erfolg, allen Segen meines Gottes und dass dir alles gelingen möge.“

Damit umarmte Joshua sie alle. Nur Joa blieb sitzen und stumm.

„Komm“, forderte Helena ihn auf, „komm, Joa. Komm, wenn du möchtest, in unsere Familie. Komm, Joa“, wiederholte sie, „sieh dir an, was ohne dich niemals möglich gewesen wäre. Komm“, sagte sie einem ihrer Impulse entsprechend, „tanz mit uns, lass uns tanzen.“

Mehr fiel Helena zu diesem Abend nicht ein, woraufhin Anton sofort aufsprang, Musik im Garten klarmachte und sich mit seiner Schwester Sophie einträchtig die Auswahl an Songs teilte, während sich Leila ausgelassen mit ihrem Vater durch den Garten bewegte. Natürlich tanzten auch Helena und Max zu vorgerückter Stunde zusammen, was die Kinder mit Blues untermalten. Irgendwann tanzten alle mit allen. Es war ein Fest, bei dem ein Schöpfer, sofern man an ihn glaubte und auf gewisse Weise einbezog, seine reine Freude gehabt hätte.

Auszüge aus ALLEN Geschichten

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